Bei LEADER handelt es sich um eine EU-kofinanzierte Fördermaßnahme für die Entwicklung ländlicher Regionen unter Einbindung der lokalen Bevölkerung. LEADER ist eine französische Abkürzung („Liaison entre actions de développement de l’économie rurale") und bedeutet, Verbindungen zwischen Maßnahmen zu schaffen, die der Entwicklung der ländlichen Wirtschaft dienen.
LEADER war bis 2007 ein eigenständiges Programm innerhalb der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik und war als "Entwicklungslabor" für innovative und unkonventionelle Ansätze in der Selbststeuerung der ländlichen Regionen in Europa gedacht. Wegen des großen, auch bei entsprechenden Evaluationen immer wieder bestätigten, Erfolges wurde LEADER ab 2007 in das Programm der Ländlichen Entwicklung integriert und laufend weiterentwickelt.
Mit dem LEADER-Programm unterstützt neben der EU auch das bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die ländlichen Regionen auf ihrem Weg einer selbstbestimmten Entwicklung – ganz nach dem Motto "Bürger*innen gestalten ihre Heimat". Das Förderprogramm LEADER ist eine Erfolgsgeschichte für die Entwicklung ländlicher Regionen in Bayern. Im Mittelpunkt stehen die Lokalen Aktionsgruppen (LAGn). Sie sind Partnerschaften zwischen kommunalen, wirtschaftlichen und sozial engagierten Akteuren in der Region. Und sind zuständig für die Erarbeitung und Umsetzung der Entwicklungsstrategie in ihrer Region – einschließlich der Auswahl der Projekte, die über LEADER gefördert werden sollen.
Für die Förderperiode 2023 – 2027 sind 70 LAGn in Bayern anerkannt. Damit umfasst das bayerische LEADER-Gebiet 86 % der Landesfläche und 58 % der Bevölkerung. Rund 90 Millionen Euro EU- Mittel stehen für die Projekte zur Verfügung.
Die LEADER-Methode wurde seit 1994 in insgesamt vier LEADER-Perioden entwickelt und besteht aus folgenden 7 Elementen:
Territorial:
LEADER-Regionen sind abgegrenzte, geographisch zusammenhängende Gebiete, deren Gemeinden sich auf verbindliche Weise zu einer langfristig angelegten Entwicklungspartnerschaft verpflichtet haben. Deren Basis sind die lokalen und regionalen Besonderheiten der teilnehmenden Gebiete.
Partnerschaft:
LEADER-Regionen werden von lokalen öffentlich-privaten Partnerschaften gesteuert. An diesen sind sowohl die lokale und regionale Politik als auch die regionale Wirtschaft und die Zivilgesellschaft beteiligt.
Bottom-up:
Bottom-up bedeutet, dass die Strategien und die Projekte in den Regionen entwickelt und nicht von externen Planungsstellen und Organisationen aufgesetzt werden. Zudem gewährleistet dieser Ansatz eine Entscheidungsbefugnis für das Projektauswahlgremium - der Steuerkreis entscheidet, ob ein Projekt der lokalen Entwicklungsstrategie entspricht und im Rahmen von LEADER umgesetzt werden soll oder nicht.
Multisektoral:
Damit ist eine sektorübergreifende Konzeption und Umsetzung der Strategie, die auf dem Zusammenwirken der Akteur*innen und Projekte aus den verschiedenen Bereichen der Region beruht, gemeint.
Innovation:
Neues versuchen – gewohnte Wege verlassen. Mit Kreativität, Phantasie und Risikobereitschaft sollen für die Region neue Ideen und Projekte aufgegriffen, entwickelt und realisiert werden.
Kooperation:
Entwicklung und Umsetzung nationaler und transnationaler Kooperationsprojekte.